Enttäuschungen

Nachdem wir zum Teil sehr mühsam viele Anschriften der Zeitzeugen über manchmal sehr viele Umwege ausfindig gemacht hatten, freuten wir uns jedesmal, wenn wir Antwort auf unsere Schreiben erhielten. Aber es war einige Male sehr enttäuschend, wenn sich zu unseren vorgegebenen Jahresthemen beim ersten Mal und dann nach weiteren Nachfragen niemand meldete und wir somit gezwungen waren, unsere schon angefangenen Themen zu ändern. Mit der Zeit hatten wir auch ein Blick dafür, wenn die Post in der Schule eintraf und der Brief "sehr dünn" aussah und sich nach nichts anfühlte. Dann war auch nichts "drin", null Informationen aber höfliches "Blabla".

Die entsprechenden Sekretärinnen und Referenten, manchmal sogar die Zeitzeugen selber haben sehr viel Zeit und Mühe - oder sie waren solche Floskeln schon gewohnt - darauf verwandt bei ihren akrobatischen Satzformulierungen zur Höchstform ihres Bedauerns aufzulaufen. Statt dessen hätten sie die Hälfte Ihres Antwortschreiben (bei Zeitzeugen) darauf verwenden können uns in ein oder zwei Sätzen Interessantes und damit Authentisches zu unseren Themen zu liefern (Bsp.: Frau Kohl und Herr Dr. Kohl). Das Büro von Herrn Börner teilte uns wenigstens direkt mit, dass Herr Börner (der damalige hessische Ministerpräsident) keine Lust mehr hat, nach soviel Jahren noch politische Themen zu beantworten.

Den Kommentar bei Durchsicht dieser Briefe wollen wir hier nicht wiedergeben, denn er war nicht "druckreif'. Wir hatten auch den Eindruck, dass die meisten angeschriebenen Politiker bereit waren uns trotz Ihres Arbeitspensums ausführlich auf unsere Fragen zu antworten, ebenfalls die angeschriebenen Priester und Bischöfe zum 1980er Thema - ohne dass wir das Gefühl hatten, sie durch unsere Schreiben belästigt zu haben. Einige Sportler, z.B. beim FC Bayern, wurden ebenfalls angeschrieben - Schreiben vom 26.11.1999 und 27.12.1999. Herr Berti Vogts ist zweimal über die DFB-Zentrale in Frankfurt angefaxt worden.

Unsere Schulsekretärin hat dort mit den entsprechenden Stellen des DFB telefoniert und es ist ihr zugesagt worden, das Schreiben weiterzuleiten. Anschließend haben wir ihn in seinem Heimatort Kleinenbroich angeschrieben. Keine Reaktion! Wir haben auch bei Wissenschaftlern nachgefragt, doch sie zeigten keine Reaktion oder verwiesen uns auf Bücher, die wir nicht auftreiben konnten. Ähnliches passierte uns mit unseren Gladiatoren der Neuzeit (Formel 1). Die Sekretärinnen der von uns angeschriebenen Zeitzeugen (Sport und Wissenschaft) waren hilfsbereit und freundlich und haben versprochen uns weiterzuhelfen, aber - wie sie sehen können - ohne Ergebnis (Ausnahme Büro Niki Lauda).

Und noch einmal Fußball: Wir haben noch weitere vier Nationalspieler über den FC Bayern München angeschrieben. Kein Echo! Wir haben die Anschrift von Herrn Dr. Jupp Kapellmann ausfindig gemacht und ihn vier Mal angerufen, angeschrieben und angefaxt. Keine Antwort! Wir haben ein Fax an Bernd Hölzenbein geschickt, der an der Sportschule in Hennef einen Trainer-Lehrgang absolviert. Keine Antwort! Wolfgang Overath war der einzige, der uns bei unserem Projekt unterstützt hat - und natürlich, nicht zu vergessen, der Präsident des DFB, Herr Egidius Braun.

Hinzu kam noch, dass uns unser bisheriger Internetprovider am Heiligen Abend zum Fest der Liebe und der Freude einfach aus dem Netz geworfen hat, wahrscheinlich weil sich unsere Gemeinde zum neuen Jahr einen anderen Netzbetreiber an Land gezogen hat. Zum Glück hat es unser Informatiklehrer frühzeitig bemerkt und sofort reagiert.

Wir wissen auch das wir keinen "Rechtsanspruch" auf positive Rückantworten zu unseren Schreiben haben, nur weil wir einmal in unserer Schulzeit "Bock haben" an einem Wettbewerb und dazu mit solch umfangreichem Jahresthemen teilzunehmen, aber wir hätten uns schon sehr darüber gefreut, wenn "hoheTiere" aus Politik, Wissenschaft, Sport und anderen Gesellschaftsbereichen uns nicht so im Regen hätten stehen lassen. Aber wir haben die Kurve schließlich immer noch gekriegt.
 

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