Am Morgen des 17. Mai 1999 ging es los! Wir trafen uns um 9 Uhr auf dem Schulhof. Als der Bus ankam stiegen wir ein und fuhren los. Die Fahrt dauerte etwa vier bis fünf Stunden. In Bonn machten wir eine Pause und schauten uns dabei das Bundeskanzleramt und einige andere Regierungsgebäude an.
Als wir in Saarburg angekommen waren, mussten wir erst einmal die Jugendherberge suchen. Wie üblich liegt diese auf einem hohen Berg, und der Weg hinauf ist sehr steil und anstrengend. In der Jugendherberge waren die Zimmer ziemlich klein. Aber ich hatte Glück und teilte mein Zimmer mit nur drei anderen, obwohl es eigentlich für sechs Personen gedacht war. Nach dem Essen gingen wir am Abend noch zur Saar und in die Innenstadt.
In der Nacht fanden wir sehr wenig Schlaf. Und weil wir ihn absolut nicht finden konnten, mussten wir wohl bis vier Uhr wach bleiben.
Am Dienstag fuhren wir mit unserem Bus nach Trier. Auf der Fahrt dorthin ging es ganz schön rauf und runter durch den Hunsrück. Wir fanden einen Parkplatz direkt an den Kaiserthermen, die wir dann auch besuchten. Danach gingen wir zum Amphitheater, zur Basilika, zum Dom und zur Porta Nigra.
Alles war sehr beeindruckend, und ich machte einige Fotos. Anschließend hatten wir noch drei Stunden Freizeit in Trier. Nach dem Abendessen ging es dann wieder auf die Zimmer- Schlaf suchen!
Am nächsten Morgen hatten wir in Saarburg Ausgang, und wir schauten uns ein Wahrzeichen der Stadt, den Wasserfall, an. Nachmittags fuhren wir mit dem Bus zu einer Anlegestelle und von da aus mit dem Schiff zur Saarschleife.
Am nächsten Tag fuhren wir in ungefähr zwei Stunden nach Verdun. Dort besuchten wir die Schlachtfelder des Ersten Weltkrieges. Wir besichtigten Fort Douaumont und das Gebeinhaus. Vor dem Gebeinhaus gibt es ein Feld mit 15000 Kreuzen für die gefallenen Soldaten.
Bei der Schlacht um Verdun (1916) sind etwa 700000 französische und deutsche Soldaten umgekommen.
Am Freitag fuhren wir dann sofort nach dem Frühstück wieder nach Hause, wo wir um 14 Uhr eintrafen.
Die Klasse 8a vor der Porta Nigra in Trier
Achim Schmelting
Borkener Zeitung, 12. Juni 1999
Heidener Hauptschüler auf den Spuren sinnloser Gemetzel in Frankreich
Spurensuche: Die 8a der Ludgerusschule sah sich auf den Schlachtfeldern in Verdun um.
Heiden. Die Klassenfahrt der 8a der Ludgerus-Hauptschule Heiden mit ihrem Klassenlehrer Wilfried Hackenbroch ging unter anderem zu den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges nach Verdun (Frankreich).
Nachdem im Unterricht das Ausmaß und die Sinnlosigkeit der militärischen und menschlichen Katastrophe im Ersten Weltkrieg am Beispiel von Verdun aufgezeigt wurde, konnten sich die Schüler und Schülerinnen selbst am Ort des Geschehens ein Bild von den unmenschlichen und nicht zu beschreibenden Grausamkeiten machen, die sich im Jahre 1916 abgespielt hatten.
Zu Beginn der Führung wurden die Gedenkstätte und das Museum von Verdun besichtigt, wo zahlreiche Waffen und Dokumente mit detaillierten Beschreibungen der Schlacht ausgestellt sind. Anschließend wurde das größte Fort der Region, das Fort Douaumont mit den Stollen und Kasematten besichtigt. In diesem Fort haben sich schlimme Dramen und Ereignisse abgespielt, Situationen, die 83 Jahre danach kaum noch nachzuvollziehen sind. Danach gingen die Schüler und Schülerinnen ins Beinhaus von Douaumont mit den sterblichen Überresten von 130000 nicht identifizierten Soldaten- die meisten kaum älter als 20 Jahre- und zum davorgelegenen, nationalen Soldatenfriedhof, auf dem 15000 französische Gefallene ihr letzte Ruhe fanden.
Durch die anschauliche Schilderung der damaligen Ereignisse und die Besichtigung der Schlachtfelder vor Ort war diese Fahrt für die Schüler beeindruckend. Sie konnten nachvollziehen, wie viele junge Menschen in einem sinnlosen Gemetzel ihr Leben verloren haben.
Bericht: Klasse 8a
(C)Ludgerusschule Heiden