Johann Knüwer
"Durch unser selbstgebautes Radio hörten wir mit deutschem Empfang, wie Adenauer in Moskau war und mit den Russen verhandelte. Als wir wussten, dass wir bald freigelassen werden, durften wir unsere Freude nicht ausleben, weil wir nicht wussten, wie die Russen reagieren würden. Als keiner damit rechnete, sagten uns die Russen, dass wir nach Hause fahren durften. Wir wurden in Züge gebracht, die uns angeblich nach Deutschland brachten.
Johann Knüwer bei seiner Rückkehr
Auf einmal sagten die Russen dann, dass wir ins Lager zurück mussten. Durch diese Meldung fühlten wir uns von ihnen betrogen. Als wir gar nicht mehr damit rechneten, schickten uns die Russen in Zügen nach Friedland, wo ich die erste Nacht in Freiheit schlief. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, stand meine Schwägerin vor meinem Bett. Sie sorgte dafür, dass ich genug zu essen und zu trinken bekam und setzte sich dafür ein, dass ich alle meine persönlichen Sachen mitnehmen konnte."
Ankunft eines Zuges mit Spätheimkehrern in Friedland (Quelle: BILD)
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