Schlagzeilen des Jahres 1957:


 

Das Thema des Jahres 1957:

Untergang der Pamir erschüttert die Deutschen

Pamir

Die Viermastbark Pamir war einer der letzten deutschen Großsegler. Ihr Schwesterschiff, die Passat liegt heute in Travemünde. Die Pamir diente als Segelschulschiff der deutschen Handelsmarine und wurde im Frachtverkehr eingesetzt.

So war sie auch am 21. September 1957 mit einer Ladung Gerste auf der Fahrt von Buenos Aires nach Hamburg. Dort kreuzte der Hurrican "Carrie" die Route des Schiffes. Die Pamir versank nach dreistündigem Kampf in den Fluten des Atlantik und riss viele der meist sehr jungen Kadetten mit in die Tiefe. Auch von den wenigen Matrosen, die sich in die verbliebenen Retungsboote flüchteten, konnten trotz einer für die damalige Zeit gewaltigen Rettungsaktion - 78 Schiffe waren vor Ort - nur sechs gerettet werden.

Das Lübecker Seegericht machte später das Verrutschen der Ladung und die mangelnde Vertrautheit des Kapitäns, Johannes Diebitsch, mit dem Schiff für das Unglück verantwortlich. Diebitsch war kurzfristig für den erkrankten eigentlichen Kapitän Hermann Eggers eingesprungen.
 

Daten aus der Geschichte der Pamir

Viermast-Stahlbark gebaut 1905 von Blohm & Voss, Hamburg
Abmessungen: 96,34 x 14,04 x 7,99 Meter
Tonnage: 3020 GRT / 2777 NRT
1905 Stapellauf in der Werft Blohm & Voss, Hamburg
1914-1920 im 1. Weltkrieg in einer Bucht bei Palma, Kanarische Inseln
1920 als Wiedergutmachung an Italien übergeben
1924 zurückgekauft von F. Laeisz, Hamburg
1931 verkauft an Gustav Erikson, Mariehamn, Åland
1941 als Prise genommen von Neuseeland
1948 den vormaligen Eignern zurückgegeben
1950 verkauft an Schliewen, Hamburg
1954 ersteigert von der Schleswig-Holsteinischen Landesbank für 310.000 DM
1957(21. September) Gesunken im Orkan bei den Azoren,
       von der Crew (86 Mann) überlebten nur sechs

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Zwei der geretteten Seeleute sind in der Zwischenzeit verstorben und zwei weitere Überlebende haben wir nach sehr langem Suchen ausfindig gemacht und gebeten, uns als Zeitzeugen von diesem tragischen Ereignis zu berichten. Einer wollte sich aus verständlichen Gründen nicht mehr zu dem Unglück äußern.

Pamir

 
Doch der andere Überlebende, Karl-Otto Dummer, Bäcker, Kochmaat und Proviantmeister der Pamir antwortete uns mit einem persönlichen Brief - mit einem Gruß der besonderen Art - und stellte uns außerdem Informationen zur Verfügung, an Hand derer wir das Geschehen vor mehr als 40 Jahren dargestellt haben (Quelle ist die Aachener Zeitung, Nr. 222 vom 23. September 1997).

Lupe Brief von Karl-Otto Dummer lesen

Lupe Bericht über die Katastrophe lesen

Lupe Die Rettungsaktion

Lupe Ursachen der Katastrophe

Lupe Reaktionen in Deutschland

Lupe Mit der Erinnerung leben

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