Christina Rau

26. Oktober 1999

Frau
Edith Wienen
Ludgerusschule Heiden
Velener Straße 29
 
46359 Heiden

Liebe Edith,

Deinen Brief vom 22. Oktober habe ich erhalten, und es hat mich sehr gefreut, daß Deine Schulklasse interessiert an meiner Meinung zu den ausgewählten Themen ist.

Hoffentlich kann ich Euch helfen, im Wettbewerb "50 Jahre Bundesrepublik Deutschland" erfolgreich zu bestehen. Nun zu den Fragen:

1. Willy Brandt erhält den Friedensnobelpreis (1971)

Ich war damals fünfzehn Jahre alt und lebte in England, deshalb habe ich an dieses Ereignis kaum eine Erinnerung.

2. Wahlrecht für Sechzehnjährige bei den Kommunalwahlen in NRW

Jugendliche in unserer Zeit sind in der Lage, sich ein eigenes Bild über politische Zusammenhänge zu machen. Durch die Teilnahme an Kommunalwahlen können sie ein Gefühl dafür erhalten, was es heißt, in einer Demokratie zu leben. Es bedeutet nämlich nicht nur, durch Recht und Gesetz geschützt zu sein, sondern auch aktiv Verantwortung für das Gemeinwesen zu übernehmen. Insofern ist das Wahlrecht für Sechzehnjährige auch ein Ausdruck des Vertrauens der Gesellschaft in die jungen Leute, ihre Geschicke in die eigenen Hände zu nehmen. Hoffentlich nehmen sie diese Verantwortung wahr!

3. Fazit zu den Entwicklungen in 50 Jahren Bundesrepublik Deutschland

Blickt man zurück auf die letzten 50 Jahre, dann können wir stolz sein auf das, was die Bundesrepublik Deutschland ausmacht. Wir leben in einer gesunden Demokratie, sind rechtsstaatlich geschützt, und wirtschaftlich geht es uns, trotz aller Probleme, sehr gut.

Ich halte es allerdings für wichtig, den Blick zurück immer auch mit dem Blick nach vom zu verbinden, und hier erwartet uns noch eine Menge Arbeit. Für die Zukunft gilt es, ganz unterschiedliche Probleme zu lösen. Ich denke etwa an die viel zu hohe Arbeitslosigkeit, die noch immer bestehende gesellschaftliche Kluft zwischen Ost- und Westdeutschen oder die voranschreitende Zerstörung der Umwelt, aber auch an unsere moralische Verpflichtung, den Menschen in anderen Staaten der Welt zu einem besseren Leben zu verhelfen.

Insgesamt bleibt also noch viel zu tun, und wir sollten uns nicht auf den Lorbeeren des bisher Erreichten ausruhen.

Für Euren Wettbewerb wünsche ich Euch viel Erfolg und verbleibe mit freundlichen Grüßen an die Klasse 9a

Eure


 

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