Angelantonio De Lucia


Bari in Süditalien


Italienische Käse-Spezialitäten

Mozzarella - Ricotta - Mascarpone

Angefangen hat alles in Poggiorsini, einem kleinen Dorf bei Bari. Das ist auf der Landkarte ganz unten rechts, in Apulien, wo es die Trulli gibt, die Häuser mit den runden Dächern. Wir haben uns in den Zug Richtung Norden gesetzt, und nach gut 1600 Kilometern sind wir ausgestiegen: in Fröndenberg im Sauerland. Hier habe ich zuerst als "Drahtzieher" in einer Metallfabrik Fahrradspeichen gemacht und mit den anderen "Gastarbeitern", viele Griechen und Türken, in einer Baracke gewohnt. Das war 1964, und ein Jahr später konnte die Familie nachkommen: meine Frau und unsere fünf Kinder, das jüngste gerade vier Monate alt. Da die Arbeit in der Fabrik gut lief und wegen der Familie bekamen wir eine Werkswohnung. 1968 hatten wir Gäste zum traditionellen italienischen Osteressen eingeladen. Aber in Deutschland gab es keinen Mozzarella zu kaufen. Aus der Not geboren stellte ich mich dann an den heimischen Herd und machte den Mozzarella selbst. Alle waren begeistert und seitdem fragten immer mehr Bekannte nach meinem Käse. Ich hatte keine Freizeit mehr: nachts Fahrradspeichen und tagsüber Mozzarella. Das war eine Mordsmaloche. Aus 20-Liter-Eimern haben wir die Milch in 40-Liter-Kanister gekippt und von der Molkerei in Unna nach Hause gebracht. Die Nachfrage wurde immer größer und ich musste mich entscheiden: Hobby oder Beruf? Ich entschloss mich, mich mit meinem Mozzarella selbständig zu machen und eine eigene Firma zu gründen. In Fröndenberg wurden uns aber alle möglichen Steine in den Weg gelegt, und als ich dann 1977 von einer geschlossenen Molkerei in Heiden hörte, schlug ich zu.


Giuseppe De Lucia,  Mozzarella-Herstellung,  Etikettierung,  Lagergebäude

Mit zehn Angestellten ging es los. Wir verarbeiteten etwa 2000 Liter Milch pro Tag. Heute sind es 100 Mitarbeiter, drei Viertel davon Deutsche. Heute tragen Francesco und Giuseppe, meine Söhne, die Verantwortung. Bei allem Erfolg sind wir aber immer ein Familienbetrieb geblieben und so ist auch der Umgangston im Betrieb. Auch die Enkelkinder werden in Zukunft wohl in den Betrieb einsteigen und die Tradition fortsetzen. Bei aller Verbundenheit zu Italien ist Heiden eine zweite Heimat für die Familie De Lucia geworden.
 

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