Wirtschaftliche Schwierigkeiten, u.a. Produktionsrückgang in der Schwerindustrie, im Bergbau und Maschinenbau, Haushaltsdefizit, ansteigende Arbeitslosenzahlen, beginnender Rechtsradikalismus führten die beiden großen Parteien CDU/CSU und SPD zu dem Entschluss, Gespräche über ein zeitlich begrenztes Bündnis miteinander zu führen, um die anstehenden Probleme zu lösen. Diese Überlegungen führten im Dezember 1966 zur "Großen Koalition" zwischen den beiden großen Parteien.
Erste Reihe: Lücke, Höcherl, Strobel, Lübke, Kiesinger, Brandt, Leber
Zweite Reihe: Heck, Schmid, Dollinger, Schmücker, von Hassel, Schiller, Katzer, Schröder
Dritte Reihe: Wehner, Heinemann, Wischnewski, Lauritzen, Strauß, Stoltenberg (Pfeil)
Am 1. 12. 1966 wählte der Bundestag Kurt Georg Kiesinger (CDU) zum Bundeskanzler, Außenminister und Stellvertreter des Kanzlers wurde Willy Brandt (SPD). Es gelang der Koalition mit dem Wirtschaftsminister Karl Schiller (SPD) und dem Finanzminister Franz-Josef Strauß (CSU) wirtschafts- und finanzpolitische Erfolge zu erzielen.
Die Beseitigung des Haushaltsdefizits, die Überwindung der Rezession und die Einrichtung der konzertierten Aktion (alle am Wirtschaftsprozess beteiligten Institutionen und Verbände sollten miteinander ins Gespräch kommen und ihr Verhalten aufeinander abstimmen) zählen u.a. zu den Erfolgen der Großen Koalition.
Doch weite Teile der Bevölkerung standen dieser Koalition kritisch gegenüber, weil für das demokratische Kräftespiel eine starke Opposition fehlte. 49 Abgeordneten der Opposition standen 447 Abgeordnete der Regierungsparteien gegenüber. Diese Situation trug mit zur Entstehung einer starken außerparlamentarischen Opposition bei, die wiederum das gesellschaftliche und politische System der Bundesrepublik in Frage stellte und sich somit gegen das parlamentarische System wandte.
Mit der Wahl Gustav Heinemanns zum Bundespräsidenten im März 1969 deutete sich eine mögliche Veränderung der Machtverhältnisse an - Gustav Heinemann war Innenminister der 1. Regierung Konrad Adenauers, trat 1950 aus Protest gegen die Wiederbewaffnung zurück und wurde später SPD-Mitglied.
Das Kabinett der sozial-liberalen Koalition bei Bundespräsident Heinemann
Bei den anstehenden Bundestagswahlen im September 1969 verlor die CDU und die SPD und die FDP bildeten eine sozial-liberale Koalition mit Willy Brandt als Bundeskanzler und Walter Scheel (FDP) als Außenminister und Vizekanzler.
Sehr geehrter Herr Dr. Stoltenberg!
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Für das Jahr 1966 haben wir das Thema "Große Koalition regiert die Bundesrepublik" gewählt.
Wir bitten Sie, uns eine kleine Begebenheit oder eine Geschichte aus dieser Zeit (mit Bild) zu schildern.
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(Auszug aus dem Brief an Herrn Stoltenberg)
Brief von Herrn Stoltenberg lesen
Auszug aus dem Buch "Staat und Wissenschaft" von Herrn Stoltenberg lesen
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