In seinem Buch "Zu meiner Zeit" schildert Egon Bahr auf den Seiten 375/376, wie er die Verleihung des Nobelpreises an Willy Brandt erlebt hat.
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Während einer Vorbesprechung mit Sahm im Kanzleramt kommt die Meldung, Brandt sei der Friedensnobelpreis zugesprochen worden. Der erste Gedanke ist:interessant; er hatte doch Jean Monnet vorgeschlagen. Als die Bedeutung der Meldung ins Bewußtsein sickert, freue ich mich herzlich für den Freund, will ihm gratulieren und finde ihn in dem Raum, in dem ich tags zuvor die schlechte Lage unserer Verhandlungen erläutert hatte. Schiller spricht Ehrendes, und Willy zählt seine Finger ab. Im Bundestag kann die Opposition sich nicht entschließen, ob sie sitzenbleiben oder aufstehen soll, und Barzel gratuliert mit einer Kondolenzmiene. Im Arbeitszimmer umarmt mich Willy und sagt: »An dem Preis hast du deinen Anteil. Du mußt nach Oslo mitkommen.«
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