Schlagzeilen des Jahres 1971:


 

Das Thema des Jahres 1970:

Willy Brandt erhält den Friedensnobelpreis

Willy Brandt

Am 20. Oktober 1971 debattierte der Deutschen Bundestag über den Haushalt 1972. Überraschend wurde die Sitzung durch den Bundestagspräsidenten unterbrochen. Kai-Uwe von Hassel teilte dem Hohen Haus mit, dass soeben ein Telegramm mit einer Nachricht des Nobel-Komitees eingetroffen sei. Darin werde mitgeteilt, dass Bundeskanzler Willy Brandt der Friedensnobelpreis des Jahres 1971 verliehen werden sollte.

Die Abgeordneten des Bundestages - einschließlich der Opposition - ehrten Willy Brandt durch stehende Ovation. In der Begründung des Nobel-Komitees hieß es: "Bundeskanzler Willy Brandt hat als Chef der westdeutschen Regierung und im Namen des deutschen Volkes die Hand zu einer Versöhnungspolitik zwischen alten Feindländern ausgestreckt. Er hat im Geiste des guten Willens einen hervorragenden Einsatz geleistet, um Voraussetzungen für den Frieden in Europa zu schaffen."

Brandt

Willy Brandt (Lebenslauf)

• 1913 Geboren am 18. Dezember in Lübeck

• 1930 Mitglied der SPD

• 1931 Übertritt zur Sozialistischen Arbeiterpartei

• 1933 Machtergreifung Hitlers: Emigration n. Norwegen.
   Dort und später in Schweden als Journalist tätig.

• 1940 Besetzung Norwegens durch deutsche Truppen:
   Brandt flieht nach Schweden

• 1945 kehrt als Korrespondent skandinavischen Zeitungen nach Deutschland zurück

• 1947 Wiedereinbürgerung in Deutschland

• 1949 Mitglied des Deutschen Bundestages (mit Unterbrechung von 1957 bis 1969)

• 1957 Regierender Bürgermeister von Berlin (bis 1966)

• 1964 Parteivorsitzender der SPD (bis 1987)

• 1966 Bundesaußenminister und Vizekanzler der großen Koalition

• 1969 Am 21. Oktober Wahl zum Bundeskanzler der sozialliberalen Koalition

• 1971 Friedensnobelpreis

• 1974 Wiederwahl zum Bundeskanzler

• 1974 Am 6. Mai Rücktritt vom Amt des Bundeskanzlers (Guillaume-Affäre),
   bis 1987 Parteivorsitzender

• 1992 Gestorben am 8. Oktober in Unkel

Linie

Wir baten einige Politiker um eine Stellungnahme zur Verleihung des Friedensnobelpreises an Willy Brandt. Hier die Antworten:

Lupe Antwort von Prof. Dr. Hans Apel (Bundesminister a.D.)

Lupe Antwort von Oskar Lafontaine (Bundesminister a.D.)

Lupe Antwort von Richard v. Weizsäcker (ehemaliger Bundespräsident)

Egon Bahr hatte zwar keine Zeit, uns persönlich zu antworten, aber seine Sekretärin rief uns an und wies uns auf das folgende Buch von Egon Bahr hin:
"Zu meiner Zeit", Karl Blessing Verlag, 1996, ISBN 3-89667-001-8

Lupe Antwort von Egon Bahr aus seinem Buch lesen

Lupe Antwort von Dr. Otto Graf Lambsdorff lesen

Lupe Antwort von Wolfgang Clement lesen

Lupe Antwort von Jürgen W. Möllemann lesen

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