Schlagzeilen des Jahres 1978:


 

Das Thema des Jahres 1978:

Der letzte 'Käfer' läuft vom Band

VW Käfer

Am 19. Januar 1978 lief der letzte VW-Käfer, der in Deutschland gefertigt wurde, vom Band. Seit 1978 wurde er in Mexiko gebaut. Mit 19,5 Millionen Stück war er bis dahin das meistgebaute Auto der Welt. Mit diesem Wagen verbinden viele Menschen die Anfangsjahre der Bundesrepublik. Er war "der Botschafter der Sympathie in aller Welt". Vielleicht ist er es heute noch, oder sein Nachfolger der neue Beetle von VW wird es.

VW Käfer VW Käfer VW Käfer

Beetle
Der Nachfolger des Käfers: Beetle

 
Wilfried Hackenbroch:
Und läuft und läuft und läuft ...

Wilfried Hackenbroch

Viele, die später auf teurere und größere Automobile umgestiegen sind, haben sich damals als Studenten oder Auszubildende einen gebrauchten Käfer gekauft oder jedenfalls ihre erstverdienten Gehälter in den Unterhalt dieses grundsoliden Wagens gesteckt. Überall waren Ersatzteile günstig zu erstehen, und geschickte Bastler konnten mit oder ohne Bauanleitung genauso damit umgehen wie als Kind mit einem Legobaukasten.

Ihnen bereitete es keine Schwierigkeiten, den VW-Motor auseinanderzunehemen und wieder zusammenzusetzen. Wenn viele VW-Einzelteile im Laufe der Jahre unansehnlich aussahen und es den Anschein hatte, dass sie auseinanderfielen, der Motor war meistens nicht kleinzukriegen. Für teurere Reparaturen braucht man nicht erst in die Vertragswerkstätten zu fahren, sondern derjenige, der "zwei linke Hände" hatte, konnte jede x-beliebige Tankstelle anfahren, wo jeder Tankwart einem sofort helfen konnte. War einem auch das noch zu teuer, war Eigeninitiative angesagt.

Stand Wasser im Fußbodenbereich vor der hinteren Sitzbank, musste ein Schraubenzieher her - ein Schlag durch das Bodenblech und das Wasser lief ab. Anschließend wurde das Loch mit Kaugummi zugeklebt und der Fußbodenbereich mit Zeitungspapier ausgelegt.

Ging in der Linkskurve die rechte Tür auf, wurde sie mit Kordelschnur festgebunden und der Beifahrer stieg über die Fahrerseite ein und aus. Funktionierten die Scheibenwischer nicht, half ein Kordelzug nach, den man von innen bedienen konnte. Der TÜV mag weghören, aber dies waren die ersten Erlebnisse mit einem gebrauchten Käfer, der von uns jahrelang gefahren wurde. Wir nannten unseren ersten fahrbaren Untersatz liebevoll "Mäxchen". Mäxchen hat uns nie im Stich gelassen.
 

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