Ludger Fahrland, Heiden

Erinnerungen an die Ölkrise im Jahre 1973!

Damals war ich 23 Jahre jung und versah für mehrere Jahre meinen Dienst bei der Bundeswehr. Warum die Ölkrise damals entstanden ist, war mir so recht noch nicht klar.

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Damals, im Jahre 1973, wurde das Auto am Sonntag von den Straßen verbannt, um Öl zu sparen, d.h., jeder, der nicht unbedingt sein Auto benötigte, durfte es auch nicht benutzen.
Natürlich wurden Ausnahmen gemacht.
Dazu gehörten u.a. LKW-Fahrer, die Frischware ausliefern mussten, Vertreter, deren Existenz vom Autofahren abhing oder eben ich, der wie so viele andere junge Männer, seinen Militärdienst ableisten musste.

Ich erinnere mich noch sehr gut an diese Fahrten zur Kaserne nach Coesfeld. Ich fuhr eine ENTE, die nicht unbedingt die schnellste war. ENTE war der Ausdruck für einen "Citroen 2CV" , den man heute vorzugsweise in den Städten fahren sieht, in denen Studenten wohnen, da er so preiswert in der Haltung ist.

Ich sah auf dem Weg zur Kaserne kaum ein Auto, welches mir entgegen kam, geschweige denn, was mich überholte, was bei dem "AUTO" eigentlich eine Selbstverständlichkeit war.
Dafür aber sah ich Kinder mitten auf der Straße Rollschuh fahren. Erwachsene fuhren mit dem Fahrrad auf der Straße und selbst Fußgänger waren zu sehen, die sich zwanglos auf Wegen und Straßen bewegten.

Im Fernsehen wurden Autobahnen gezeigt, auf denen sich Fahrradfahrer, Rollschuhfahrer, Fußgänger mit Hunden an der Leine frei bewegten, ohne Angst haben zu müssen, vom Auto angefahren zu werden.

Wenn ich heute so darüber nachdenke, könnte man auch ohne Ölkrise solche Tage wieder einführen, denn ich glaube, man würde nicht nur die Umwelt damit schonen, sondern auch einen sehr familienfreundlichen Sonntag erleben, der heute manchmal viel zu selten ist.


 

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