Annegret Schwegmann (Panorama-Redaktion)

schrieb für die Borkener Zeitung einen Bericht über die Familie Strelzyk. Anlässlich des zehnten Jahrestages der Maueröffnung hatte die Redaktion nach Menschen gesucht, deren Schicksal mit diesem Ereignis verknüpft ist. Frau Schwegmann berichtet über ihre Arbeit mit der Familie Strelzyk:

Liebe Klasse 9a der Ludgerusschule,

Geschichte wird erst dann wirklich glaubwürdig und nachvollziehbar, wenn sie am Schicksal von Menschen erzählt wird. Das gilt auch für ein Ereignis, das noch relativ jung ist. Zur zehnten Wiederkehr der Maueröffnung haben wir insofern nach Menschen gesucht, deren Schicksal mit diesem Datum eng verknüpft ist. Die Ballonflucht der Familie Strelzyk bot sich für einen Beitrag an.

In den vergangenen 20 Jahren haben die Mitglieder dieser Familie immer wieder die Geschichte ihrer aufregenden und gefährlichen Flucht erzählt und sind dieser Schilderung - wie mir schien - langsam ein wenig müde geworden. Wohl auch deshalb mochte sich die Familie in unserem Interview nicht erneut an jede Facette der Vorbereitung und Ausführung der Flucht erinnern. Weitaus wichtiger war es ihr, etwas darzustellen, was sie erst viel später erfahren hat: die jahrelange Kontrolle und Gängelung durch die Stasi. Den Schock der ständigen Überwachung und einiger nachweisbarer Anschläge hat die Familie - das wurde immer wieder deutlich - bis heute nicht verwunden.

Hoffentlich habe ich Ihnen durch diese Zeilen ein wenig helfen können. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg für Ihr Projekt und verbleibe mit freundlichen Grüßen


Annegret Schwegmann, Panorama-Redaktion
 

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