Sehr geehrte Frau Schmidt!
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Für das Jahr 1982 haben wir das Thema "Der Regierungswechsel in Bonn" gewählt. Wir bitten Sie, uns die damalige Situation aus Ihrer Sicht in ein paar Sätzen zu schildern.
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(Auszug aus dem Brief an Frau Schmidt)

Den folgenden Brief erhielten wir als Antwort.

Neubergerweg 80
22419 Hamburg
 
22. September 1999

HANNELORE SCHMIDT

 
 
 
 

Liebe Edith Wienen,

leider kann ich Ihnen bei Ihrem Wettbewerb "50 Jahre Bundesrepublik Deutschland" und bei Ihrem Thema "Regierungswechsel in Bonn 1982"nicht viel helfen, ich war nicht in Bonn. Daß die FDP die Koalitionaufgeben wollte und daß Unruhe in der SPD herrschte, war zwar schon Wochen vorher zu verspüren. Aber mein Mann und ich haben nicht damit gerechnet, daß das Mißtrauensvotum so schnell kommen würde. Deshalb bin ich - wie jedes Jahr - statt eines Urlaubs zu einer Forschungsreise mit Wissenschaftlern nach Brasilien gefahren. Am Tapajos, einem Nebenfluß des Amazonas, erreichte mich die Nachricht des Regierungswechsels. Nach abenteuerlichen Märschen und Flügen kam ich drei Tage später in Hamburg an. Ich habe also weder den Ablauf des Konstruktiven Mißtrauensvotums in Bonn noch den überwältigenden Fackelzug für meinen Mann in Hamburg erlebt.

Lassen Sie mich noch etwas hinzufügen. In einer Demokratie ist ein Regierungswechsel aus unterschiedlichen Gründen etwas Selbstver- ständliches. Darum haben mein Mann und ich auch immer Hamburg als unsere Heimat und Bonn als unseren "Arbeitsplatz" angesehen, mit Arbeitstagen, die für meinen Mann bis zu sechzehn Stunden lang waren, aber auch für mich täglich acht bis zehn Stunden bedeuteten.

Sie sehen, ich kann Ihnen bei Ihrem Thema wenig helfen. Vielleicht kann Ihnen aber der damalige Regierungssprecher Klaus Bölling Einzelheiten berichten.


 

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