Klassenfahrt nach Verdun

Wir fuhren um ca. 9 Uhr von unserer Jugendherberge ab. Die Fahrt war zwar lang aber es machte auch Spaß, denn wir spielten Quartett und unterhielten uns. Wir sahen auf der Fahrt unter anderem das Kernkraftwerk Katenum, das an der deutsch-französischen Grenze steht. Weil in Luxemburg der Sprit billiger war, tankten wir dort und fuhren weiter in Richtung Verdun. In Verdun angekommen suchten wir als erstes unsere Führung. Nachdem wir unsere Reiseführerin nach fünf Minuten gefunden hatten, stieg sie auch in unseren Bus ein. Sie erzählte uns dann eine Menge über den Kriegsanfang und über den Krieg in Verdun, der im Jahre 1916 stattfand. Sie erzählte vom Stellungskrieg und über die Zustände im Krieg.

Nach ein paar Minuten waren wir an unserem ersten Ziel, einem Museum, angekommen. Das Museum handelte nur von dem Krieg in Verdun. Im Museum waren alte Waffen, Uniformen und Artilleriegeschütze aufgestellt. Im Inneren des Museums wurde sogar mit viel Erde und alten Stacheldrähten ein Kriegsschauplatz nachgestellt. Wir haben, nachdem wir uns eine Weile im Museum frei bewegen durften, einen 20minütigen Film über Verdun angeschaut, dessen Inhalt aus Originalaufnahmen bestand.

Als der Film zu Ende war, stiegen wir wieder in den Bus und fuhren zu der Festung Douaumont. Auf dem Weg zur Festung haben wir aus dem Bus ein Waldstück gesehen, wo früher mal ein kleines Dorf stand. Es wurde im Krieg vollständig zerstört und man kann heute noch einige "Einschlaglöcher" der Granaten sehen. Unsere Führerin erzählte uns, dass das Gelände kürzlich nochmals vermessen wurde, und für die einstigen Häuser hatte man Schilder aufgestellt.

Fort Douaumont ist die größte Festung von Verdun, früher war es dort trocken und staubig aber heute kalt und naß, denn von den Decken tropft es. Unsere Führerin erzählte uns, dass die Mauern und Decken teilweise 6 Meter dick waren, denn in dem Granatenfeuer mussten sie ja einiges aushalten, zum Beispiel den ständigen Beschuss der "Dicken Berta". Sie war ein deutsches Artilleriegeschütz und wurde so genannt, weil die Tochter des Erfinders ziemlich dick war.

Wir gingen immer weiter in das Fort Douaumont hinein und als unsere Führerin plötzlich eine Eisenplatte fallen ließ, um uns zu zeigen, wie sich der Einschlag einer mittleren Granate anhörte, erschraken wir heftig. Viele wurden im Krieg durch den Lärm, den sie dauernd ertragen mussten, verrückt.

Unsere Führerin sagte auch, dass die Soldaten wochenlang nichts zu trinken bekamen, und zusätzlich wurden sie noch von allerlei Ungeziefer im Gemäuer gequält. Das Fort war eigentlich nur für 800 Personen vorgesehen, aber zu Kriegszeiten lebten hier über 2000 Soldaten.

Es gab in Douaumont auch einen großen Geschützturm, denn man ausfahren konnte. Wir waren ungefähr eine halbe Stunde im Fort, und alle waren froh als wir wieder hinaus an die frische Luft gingen.

Anschließend sind wir zum Gebeinhaus gefahren. Vor dem Gebeinhaus stehen 15.000 Kreuze, die an französische Soldaten erinnern. Im Gebeinhaus liegen die Knochen von den nicht identifizierten gefallenen Soldaten, es sind ca. 130.000. Unter dem Gedenkhaus gibt es einen Filmraum, in dem wir einen Film über Verdun ansahen. Als wir vom Gebeinhaus abfuhren, war auf der rechten Seite die Gedenkstätte für die gefallenen jüdischen Soldaten zu sehen. Wir fuhren wie auf der Hinfahrt wieder am Atomkraftwerk vorbei und kamen gegen 18 Uhr in Saarburg an.

Björn Diekhoff / Achim Schmelting (9a)
 

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