Chemisches Landes und Staatliches Veterinäruntersuchungsamt

Dienstgebäude
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o von-Esmarch-Straße 12,48149 Münster
Tel.: (0251) 9821-0
Fax: (0251) 9821-250
E-Mail: poststelle@cvua.nrw .de
Bearbeitet von: Dr. Claus Wiezorek
Durchwahl: (0251) 9821-237
Datum: 09.12.1999
Aktenzeichen: 55
(bei Antwort bitte angeben)

Chemisches Landes- und Staatliches
Veterinäruntersuchungsamt
Postfach 1980 48007 Münster
 

An die
Ludgerusschule Heiden
z.Hd. Frau Edith Wienen
Velener Str. 29
46359 Heiden
 
 

Sehr geehrte Frau Wienen,

obwohl ich erst im November 1987 im damaligen Chemischen Landesuntersuchungsamt NRW die Leitung des Labors für Radioaktivität übernommen habe, ist mir die Situation unmittelbar nach dem Unfall von Tschernobyl - teils aus eigenen Erlebnissen und teils aus Schilderungen meines Vorgängers, Herrn Dr. Helmut Baumann - in guter Erinnerung.

Die Besorgnis der Verbraucher in unserer Region war durch die große Anzahl der uns zugetragenen Lebensmittelproben und anderen Proben sowie durch die telefonischen Anfragen deutlich spürbar. Ein fast schon amüsanter Messauftrag bestand in einer Probe von Gänsefedern aus Polen, die aus einer Bettenfüllung stammten.

Da jedoch die ersten Messungen und Abschätzungen der Experten keine Gefährdung der Bevölkerung erwarten ließen, wurde von uns versucht, beruhigend auf die Verbraucher einzuwirken. Diese Bemühungen wurden jedoch durch die bundesweit widersprüchliche Reaktion der zuständigen obersten Landesbehörden, die zum Teil völlig unterschiedliche Empfehlungen verbreiteten, erschwert. Im Herbst nach dem nuklearen Unfall und in den ersten Folgejahren wurden lediglich im Wildfleisch und in Wildpilzen vereinzelt noch hohe Konzentrationen an Radiocäsium gemessen, die uns dazu veranlassten, einen mäßigen Genuss dieser Lebensmittel zu empfehlen.

Ich hoffe, Ihnen mit diesem kleinen Beitrag gedient zu haben.

Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag


 

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