80: Johannes Paul II. 81: Kernkraftgegner 82: Regierungswechsel 83: Ulf Merbold 84: Versöhnung 85: Joschka Fischer 86: Tschernobyl 87: Erich Honecker 88: Geiseldrama 89: Mauerfall

Stadtverband Bochum der Kleingärtner e.V.

Im Landesverband Westfalen und Lippe der Kleingärtner e. V.

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Velener Straße 29
 
46359 Heiden

 
 
 
 
 

B-115 Ka./La.   13.12.1999

 
 

Liebe Edith Wienen,

hiermit entsprechen wir der Bitte und schildern nachstehend ein Erlebnis aus der Sicht eines Kleingärtners nach der Tschernobyl-Katastrophe:

Um das Wachstum von Gemüsekulturen zu fördern, schaffte sich ein emsiger Kleingärtner ein Frühbeet an, setzte Salatpflanzen und Kohlrabi, pflegte diese intensiv und erfreute sich am zügigen Wachstum. Das Wetter war auch auf der Seite des Kleingärtners und trug so mit dazu bei, dass aus den ehemals kleinen Pflänzchen stattliche Salatköpfe und Kohlrabi heranwuchsen. Voller Stolz zeigte er seinem Nachbarn seinen gärtnerischen Erfolg. Da es wärmer wurde, denn die Sonne stand schon höher, öffnete er jetzt auch nachts das Frühbeet. Dann geschah die Tschernobyl-Katastophe.

Die Medien berichteten über den Supergau und warnten vor erhöhten Radioaktivitätswerten. Strahlenbelastetes Gemüse und Obst sollte und wollte niemand mehr verzehren. Damit war alle Mühe umsonst, die Vorfreude auf den Genuß dahin, Salat und Kohlrabi vergebens gepflegt worden, denn beide Gemüsesorten wurden aus Angst vor Gesundheitsschäden entsorgt.

Mit freundlichen Grüßen

    Der Vorstand

        Katolla
   (Vorsitzender)