Die Teufelsteine

Die Teufelsteine

... in der Zeitung

 Borkener Zeitung, 24. September 2005

 
Touristisch bedeutsam und attraktiv

Umfeld der Düwelsteene wird aufgewertet

Von Hubert H. Konert

Heiden. - Häufig ist in den vergangenen fünf Jahren über die Neugestaltung des Umfeldes am Naturdenkmal die Düwelsteene gesprochen worden. Jetzt hat der Fachausschuss einem Konzept zugestimmt: Das Wahrzeichen soll endlich aufgewertet werden.

Weniger ist mehr. So lautet das Motto, unter dem die Verschönerung in Angriff genommen werden soll. Verzichtet wird auf großflächiges Roden rund um die Brocken. Vielmehr soll der Baumbestand lediglich ausgelichtet werden. 80 Kiefern und Birken verschiedener Stärken werden fallen und deren Stubben ausgefräst. Mitarbeiter des Bauhofes sollen außerdem Sträucher entfernen. Der mittlere Baum im Steingrab bleibt stehen. Er soll nur ausgeschnitten werden. Ob die anderen beiden Bäume an der Kultstätte stehen bleiben können, soll eine Fachfirma klären. Einer sei in Teilbereichen schon komplett ausgehöhlt.

Verzichten wollen die Verantwortlichen auf das großflächige Anlegen einer Heidefläche. Aufgegeben wird ebenfalls die Absicht, das Grab mit einem 50 Zentimeter hohen Erdwall zu umgeben. In den Jahren 2003 und 2005 hatte die Kommune Anträge bei der Bezirksregierung auf Zuwendungen des Landes gestellt. Wie die BZ berichtete, waren Fördergelder jedes Mal abgelehnt worden mit dem Hinweis, es würden immer weniger Mittel zu Verfügung stehen. Nach telefonischer Rücksprache mit der Bezirksregierung sei, so heißt es in der Vorlage für den Fachausschuss, auch in den kommenden Jahren nicht mit einer Förderung zu rechnen. Aber die Heidener können auch ohne Tropf. Also wird die Gemeinde die Kosten in Höhe von rund 10.500 Euro allein schultern. Verstärkt soll der Bauhof aktiv werden.

Das Wahrzeichen hat seinen Stellenwert. Es taucht im Wappen auf. Bilder und Fotos von ihm hängen in vielen Wohnstuben. Und der Bürgermeister verschenkt Fotos an verdiente Mitbürger. Die Bezeichnung "Teufelsteine/Düwelsteene" wollte der Heimatverein sogar schon mal urheberrechtlich schützen lassen, weil eine Grabstätte der Vorfahren nicht für Unterhaltungsveranstaltungen wie beim Devilstones-Festival missbraucht werden dürfe. Der Rat lehnte den Antrag damals ab.

Das Fällen einzelner Bäume wird mit dem Förster abgesprochen. Bedenken von der Unteren Landschaftsbehörde beim Kreis Borken werden im Heidener Rathaus nicht erwartet. Weil die Düwelsteene ein eingetragenes Bodendenkmal sind, ist außerdem die Untere Denkmalbehörde beim Kreis Borken zu beteiligen sowie das Westfälische Museum für Archäologie.

Weil am Denkmal jedoch nicht groß gebuddelt werden soll, rechnen die Verantwortlichen damit, dass begleitende archäologische Untersuchungen geringer ausfallen. Die Kostenprognose: Heiden überweist dem Westfälischen Museum für seine Dienstleistung rund 2000 Euro. Das Wissen der Archäologen in puncto Düwelsteene soll auf der Texttafel Niederschlag finden und auch beim Internetauftritt der Kommune.

Der Bauhof wird den Weg von der Schutzhütte zum Steingrab mit einer Schicht Holzhäcksel füllen und einwalzen. Ferner sieht das Konzept vor, dass die Treppenstufen aus Naturstein erneuert werden. Damit die Ausflügler nicht ihre Fietsen in den Wald legen müssen, will die Kommune zwei Anlehnbügel bauen lassen. Sie sind drei Meter lang. Die Pfosten und das Querholz sind aus Fichte.

Touristen lassen sich gern auf Bänken und an Tischen nieder. Derzeit machen die Möbel einen etwas verwahrlosten Eindruck. Die Gemeinde steuert gegen. Sie setzt auf die Reinigung der Tischflächen und Sitzgruppen und Imprägnieren. Wer sich mit Kind und Kegel zur Rast niederlässt, ist mitunter auch wissensdurstig. UV-beständige Tafeln mit Texten und Grafiken sollen dem Interessierten auf die Sprünge helfen. Weil es Zeitgenossen gibt, die meinen, sie müssten mit ihrer Spraydose ihren Senf dazugeben, wird die Infotafel mit Antigraffiti-Folie laminiert.

Damit Auswärtige keine Schwierigkeit haben, das Wahrzeichen zu finden, sollen im Ort zwei blau-silberne Hinweisschilder helfen. Außerdem werden neun braun-weiße Hinweiszeichen im Nahbereich auf das touristisch bedeutsame Ziel hinweisen.
 

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