Mein Vater berichtet:
Am 28. März 1945 marschierten die Amerikaner, Franzosen und Engländer bei uns in Heiden ein. Vor dem Einmarsch wurde Heiden von Tieffliegern angegriffen und mit Artillerie beschossen. Der gößte Teil des Dorfes wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen. Eine ganze Reihe Häuser und die Kirche brannten. Die Zufahrtsstraßen hatte man mit Straßensperren versehen. Die alliierten Kampftruppen kamen aus Richtung Ruhrgebiet und fuhren über die Dorstener Landstraße, die damals fast unbefahrbar war. Diese Straße lief direkt an unserem Hof vorbei. Als die ersten Kampfvorhuten in Sicht kamen, hingen wir die weiße Fahne aus. Die durchziehenden Truppen benahmen sich ordentlich und höflich. In unserer Nachbarschaft fiel während des Durchzuges kein Schuss. Vor dem Einmarsch beschoss die Artillerie aus Richtung Marbeck die Bauernschaft Leblich. Dabei schlugen etliche Granaten auf dem Hof Vorholt ein. Es wurden eine Tante und zwei Kinder schwer verletzt. An diesen Verletzungen ist eines der Kinder wenige Tage später gestorben und auf dem Hof beerdigt worden, da es in den ersten Tagen nach dem Einmarsch verboten war, das Anwesen zu verlassen. Ein großer Teil der Dorfbewohner war während der Angriffe in die Uhle geflüchtet.
(Josef Baumeister)